Wenn Du Dich schon ein wenig mit Human Design beschäftigt hast, dann bist Du sicherlich über den Begriff ‘Linien’ gestolpert. Um zu verstehen, was das ist, müssen wir jedoch erst noch kurz klären, was ein ‘Tor’ ist. (Ich habe Dir hier auch ein Lexikon mit 41 Begriffen des Human Design Systems zusammengestellt)
Die Zahlen, die Du in Deinem Human Design Chart sowohl in der roten und schwarzen Spalte, als auch innerhalb der Körpergrafik in der Mitte siehst, nennen wir Tore. Ein Tor beschreibt eine bestimmte Eigenschaft oder ein Wesensmerkmal. Insgesamt gibt es 64 Tore/ Eigenschaften, wovon jedoch maximal 26 in Deiner Körpergrafik aktiviert (rot oder schwarz) sein können. Jedes Tor/ Eigenschaft lässt sich dabei noch weiter unterteilen, also feiner ausdifferenzieren. Hier sprechen wir dann von Linien, von denen es sechs mögliche gibt. Das bedeutet, wenn Du in Deinem Chart z.B. Tor 11 aktiviert hast, dann hast Du das entweder als 11.1, 11.2, 11.3, 11.4, 11.5 oder 11.6 aktiviert (Du kannst ein Tor auch mehrmals und in verschiedenen Linien in Deinem Chart aktiviert haben). Mit einer Linie kann ein Tor spezifischer beschrieben werden, da jede Linie bestimmte Themen verkörpert.
Besonders spürbar und prägend sind für uns die Linien jener Tore, die jeweils an oberster Stelle der schwarzen und roten Spalten stehen. Hieraus leitet sich auch das sogenannte Profil in einem Design ab. Das Profil besteht also aus zwei Linien, z.B. 5/1 (schwarze Seite wird zuerst genannt, dann die rote Seite). Im Folgenden findest Du kurze Beschreibungen der sechs Linien, die Dir einen kleinen Überblick geben sollen. Jede Linie ist aber noch durch viele weitere Schlüsselwörter gekennzeichnet.
Linie 1: etwas langsam und gründlich im Rückzug für sich selbst erforschen, um ein solides Fundament zu erschaffen und somit von der Unsicherheit in die Sicherheit zu gelangen.
Linie 2: am liebsten einsiedlerisch hinter seiner Mauer das eigene (meist unbewusste) Naturtalent ausleben, bis man von anderen genau dafür gesehen und hervorgerufen wird.
Linie 3: offen im lebenslangen Versuch und Irrtum Prozess alles Mögliche praktisch ausprobieren, um durch die gesammelten Erfahrungen herauszufinden, was funktioniert.
Linie 4: aus dem eigenen Netzwerk Gelegenheiten erhalten und durch eine freundliche Art und einem Gespür für das richtige Timing dort mit der eigenen Botschaft einflussreich sein.
Linie 5: sich den Projektionen und (auch eigenen) hohen Erwartungen stellen, indem als Retter in der Not praktische und allgemeingültige Lösungen hervorgebracht werden .
Linie 6: durch einen Reife- und Entwicklungsprozess losgelöst und über den Dingen stehend, das große Ganze betrachten, was Objektivität, Weisheit und Authentizität fördert.
Wenn also z.B. jemand das Tor 27 in seinem Design aktiviert hat, welches für das Thema Fürsorge oder Nähren, Hegen und Pflegen steht und dies z.B. in der Linie 2, dann würden andere Menschen dieser Person die Eigenschaft zuschreiben, dass sie ein Naturtalent darin ist, sich gut um andere kümmern zu können, weshalb sie hierfür immer wieder herausgerufen wird. Ob die Person das aber wirklich tun möchte oder gerade die Kapazität dazu hat, steht auf einem anderen Blatt. Hätte die Person das gleiche Tor jedoch in der Linie 6 aktiviert, dann würde sie sich nur dann um andere kümmern, wenn sie darauf vertrauen kann, dass die Bemühungen wirklich von Wert sind, sie die Lebensqualität erhöhen und dem großen Ganzen dienen.
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