Das Human Design System (HDS) ist das einzige mir bekannte Tool in der Persönlichkeitsentwicklung, das es ermöglicht, jeden Menschen als Individuum zu betrachten und ihn in seiner Einzigartigkeit zu verstehen. Es zeigt ganz genau auf, wie Du Entscheidungen idealerweise treffen solltest, damit sie für Dich korrekt sind.
Dafür bedient das HDS sich sowohl der modernen Wissenschaft, als auch an jahrtausende altem Wissen – und erschafft daraus etwas völlig Neues. Eine energetische Landkarte von Dir. Solltest Du diesem ‘Hokuspokus’ gegenüber normalerweise nicht gerade aufgeschlossen sein, möchte ich Dich dennoch bitten, Deine Skepsis für einen kurzen Augenblick zur Seite zu legen und es einfach selbst auszuprobieren.
Als Erstes darfst Du hier Dein kostenloses Human Design Chart erstellen. Dafür brauchst Du Dein Geburtsdatum, Deine genaue Geburtsuhrzeit (ggf. im Standesamt erfragen) und Deinen Geburtsort. (Falls Du Dir mit der englischen Sprache etwas schwer tust, hier die Zeilen von oben nach unten auf Deutsch: Vorname, Tag, Monat, Jahr, Stunde, Minute, Land, Stadt; den Haken unten bei ‘UTC’ musst Du NICHT setzen, da Dein Geburtsort für die Berechnung der richtigen Zeitzone sorgt.)
Dann bekommst Du eine Grafik ausgestellt, die so ähnlich aussieht wie diese hier (ist bei jedem Menschen anders ‘angemalt’; und falls Du auf einer anderen Website Dein Chart erstellt hast, können auch andere Farben eingesetzt worden sein). Was Du nun vor Dir hast, ist Deine persönliche Energielandkarte, die unter anderem auch verrät, wie Du am besten Entscheidungen treffen solltest. Im Human Design sprechen wir hier von Deiner (inneren) Autorität.
Die neun Quadrate und Dreiecke werden im Human Design ‘Zentren’ genannt und sind ganz grob an die sieben Chakren angelehnt, die Du vielleicht aus dem Yoga kennst. Sieben dieser neun Zentren können mögliche (innere) Autoritäten darstellen, also dazu bestimmt sein, Entscheidungen zu treffen. Welche Farbe ein Zentrum hat, hat keine Bedeutung, nur OB es farbig oder weiß ist, ist bedeutend. Legen wir also los.
Am einfachsten ist es, wenn Du in den Textzeilen neben oder über Deiner Grafik nachschaust, was bei ‘Inner Authority’ oder ‘Autorität’ steht (je nachdem wo Du Dein Chart erstellt hast, kann es auf Deutsch oder Englisch geschrieben und etwas verschiedene Ausdrücke dafür verwendet worden sein). Dann kannst Du nachstehend direkt zur entsprechenden Autorität springen und Dir nur den Text dazu durchlesen.
1. Emotionale/ Solarplexus Autorität
Wenn in Deiner Energielandkarte das Zentrum ganz rechts eingefärbt ist (egal welche Zentren sonst noch farbig sind), dann ist das das Zentrum, das energetisch über allen anderen steht und deswegen Deine innere Autorität (Stimme) darstellt, mit der Du Entscheidungen treffen solltest. Dieses Zentrum wird Emotional-Zentrum oder auch Solarplexus-Zentrum genannt und wie der Name schon sagt, steht es mit Emotionen in Verbindung. Und weil Du damit Deine ganz eigene, festgelegte Art der Emotionalität hast, ist jeder Moment Deines Lebens durch jene Emotion oder Stimmung eingefärbt, in der Du Dich gerade befindest. Vielleicht kennst Du es von Dir, dass Du voreilig oder spontan etwas entschieden hast und am nächsten Tag hast Du Dich Dich gefragt, welcher Teufel (Emotion) Dich da nur geritten hat?! Damit genau das nicht passiert, heißt es für Dich, Deine ‘emotionale Klarheit’ abzuwarten. Das bedeutet so lange über eine anstehende Entscheidung zu schlafen, bis Du Dich nicht mehr nervös diesbezüglich fühlst (womöglich spürst Du die Nervosität insbesondere oberhalb des Bauchnabels). Du bist nicht dafür gemacht, dich zu spontanen Entscheidungen hinreißen zu lassen, sondern jeden und alles im ersten Moment wegzuschicken und Dir die Zeit zum ‘Durch-fühlen’ zu nehmen. Diese Art der inneren Autorität haben 50% der Menschen.
2. Sakrale Autorität
Als nächstes in der Autoritären-Hierarchie steht das Sakral-Zentrum. Ist dieses Zentrum bei Dir eingefärbt, jedoch NICHT das rechte Dreieck daneben (Emotional-/ Solarplexus-Zentrum), dann ist das Sakral-Zentrum Deine innere Autorität (wie bei ca. 35% der Menschheit). Alle anderen Zentren können theoretisch ebenfalls eingefärbt sein. Mit der sakralen Autorität darfst Du auf Dein Bauchgefühl hören. Am liebsten reagiert es auf Impulse im Außen und möchte Ja-/Nein-Fragen gestellt bekommen, um sich entsprechend bemerkbar machen zu können. Denn erklären kann sich Deine Bauchstimme nicht, warum sie jetzt dies oder jenes bevorzugt. Du nimmst vielleicht unterhalb des Bauchnabels ein Hin-zu oder Weg-von Gefühl wahr, oder es springt etwas in Dir an, dehnt sich aus oder zieht sich zusammen. Es können auch Laute sein, die von tief unten aus Deinem Bauch kommen, wie ein “Mhm” (zustimmend) oder ein “Nnhnn” (ablehnend). Ein “Hmm” (Vielleicht) bedeutet, dass Du besser zu einem anderen Zeitpunkt nochmal gefragt werden solltest oder die Frage Dir auf eine Art oder konkreter gestellt werden muss. Bei Kindern mit sakraler Autorität sind diese Laute meist ganz eindeutig zu hören. Im Laufe eines Lebens wird diese Stimme dann abtrainiert, weil man beginnen muss, Entscheidungen mit dem Verstand zu begründen. Aber keine Sorge, mit etwas Übung kann sie wieder stärker hervortreten!
3. Milz-Autorität (Spleen)
Jetzt kommen wir schon zu den Autoritäten, die nicht mehr ganz so oft vertreten sind. Ca. 11% der Menschheit besitzt die Milz-Autorität und das bedeutet, dass diese Menschen sich ganz spontan, im Hier und Jetzt auf ihre Intuition oder ihren Instinkt verlassen können und sollten. Das ist eine blitzschnelle, aber wesentlich leisere innere Stimme, als die beiden oben genannten (Menschen mit emotionaler oder sakraler Autorität können das Milz-Zentrum ebenfalls eingefärbt haben, aber es ist nicht ihre innere Autorität). Dieses Zentrum stellt nur dann die innere Autorität dar, wenn die beiden Zentren rechts davon (Sakral- und Emotional-Zentrum) weiß sind. Alle Zentren oberhalb können theoretisch eingefärbt sein, müssen es aber nicht. Die Milz-Autorität kann sich in Form eines ‘inneren Wissens’ oder durch Körperimpulse äußern, die es in dem Moment, in dem sie auftreten, auch wahrzunehmen gilt. Auch hier gibt es keine Erklärung dazu, warum, wieso, weshalb und das macht es manchmal so schwer, auf sie zu vertrauen. Denn ganz schnell kann sich Dein Verstand einschalten und diesen Impuls hinterfragen und Dir seine (logisch klingende) Story erzählen, warum Du Dich doch anders entscheiden solltest. Wenn Du öfter mit Deinem Verstand Entscheidungen getroffen hast, kennst Du bestimmt das Gefühl von “Ich hab’s doch eigentlich gewusst” im Nachgang, wenn sich die Entscheidung dann als nicht stimmig für Dich herausstellt. Wenn Du also das nächste Mal z.B. Impulse hast wie “Das hat einen komischen Beigeschmack”, “Irgendwas stimmt hier nicht”, “Ich kann diese Person einfach nicht riechen” oder so ein Gefühl von “Ich sollte lieber hier lang gehen”, dann vertraue auf diese innere Stimme in Dir, auch wenn Du nicht weißt, warum sie Dir das sagt.
4. Herz-/ Ego-Autorität
Das Herz- oder auch Ego-Zentrum genannt ist Deine innere Autorität, wenn alle anderen Zentren darunter in Deiner Grafik weiß sind (alle Zentren oberhalb können theoretisch eingefärbt sein, müssen es aber nicht). Nicht einmal 1,5% der Menschheit besitzen diese Art der inneren Autorität. Für Dich gilt es, bei Entscheidungen Deinem Herzen zu folgen. Und da das Herz-Zentrum im Human Design auch mit dem Selbstwert und der Willensstärke verbunden ist (daher Ego), darfst Du Dich bei Entscheidungen auch fragen “Was habe ich/ wir davon?”, “Was gibt es für mich hier zu gewinnen?”, “Was will ich?” oder “Möchte ich hierfür meine Willenskraft einsetzen?“ Achte jedoch darauf, dass dieser ‘Wille’ nicht aus Deinem Kopf kommt, sondern aus Deinem Brustbereich. Geht Dir Dein Herz auf, wird Dein Brustbereich weit oder wird es eher eng dort? Du kannst auch Deine Aufmerksamkeit darauf lenken was Du ganz automatisch und spontan sagst, was Du tun wirst, ohne darüber nachzudenken (vs. was Dein Verstand denkt, was er tun muss oder sollte). Wenn Du auf diese Weise Deine Entscheidungen triffst, tust Du auch Deinem Herz etwas Gutes.
5. Selbst-projizierende Autorität
Mit der selbst-projizierenden Autorität (haben unter 3% der Menschheit) sind alle Zentren darunter in Deiner Grafik weiß (alle oberhalb können farbig sein, müssen es aber nicht) und Deine Entscheidungsfindung ist, wie der Name schon sagt, mit Deinem ‘Selbst’ verbunden. Denn das G-Zentrum steht für Richtung, Identität und Liebe. Und auch wenn du vielleicht nicht immer konkret benennen kannst, was genau Deine Identität ist und wo es im Leben für Dich hingeht, so ist da immer wieder eine innere Führung, ein innerer Kompass für Dich spürbar, der Dir sagt ob etwas Dir und Deiner inneren Richtung entspricht. Du kannst vielleicht wahrnehmen, zu welcher Entscheidung es Dich innerlich ‘hinzieht’, welche Entscheidung Dich wie Du selbst fühlen lässt oder zu einem Aufleuchten in Deinem Brustbereich führt. Wo entsteht das Gefühl, dass Du mit dieser Entscheidung Deinem Selbst Ausdruck verleihen kannst? Es ist auch eine Möglichkeit, Dir selbst beim Sprechen zuzuhören (ohne dabei ins Denken zu verfallen) und wahrzunehmen, was da aus Dir herauskommt. Dazu kannst Du Dir z.B. eine Sprachnachricht aufnehmen und währenddessen in Dich hineinspüren oder eine vertraute Person (ohne eigene Agenda) bitten, Dir zuzuhören und zurückzuspiegeln, was sie wahrgenommen hat.
6. Umgebung/ Sounding Board
Die Autorität des Sounding Boards, sowie auch die darauf folgende Autorität, gehören nicht mehr zu den sogenannten ‘inneren Autoritäten’, denn sie sind stark beeinflusst von Deiner Umgebung und den Menschen in ihr. Nur ca. 2% der Menschen besitzen diese Art der Autorität und sie zeichnet sich in der Grafik dadurch aus, dass lediglich das Zentrum direkt darunter und/oder darüber ebenfalls farbig ist/sind. Das bedeutet, dass Du höchstwahrscheinlich einen sehr dominanten Verstand hast. Aber vielleicht hast Du auch schon bemerkt, dass es letztlich nicht Dein Verstand ist, der die besten Entscheidungen für Dein Leben trifft. Für Dich ist es essentiell, dass Du darauf achtest, in der richtigen Umgebung mit den richtigen Menschen zu sein, wofür Deine sensorische Körperwahrnehmung ein Indikator sein kann. Denn sowohl die Umgebung als auch die Menschen in ihr fungieren als eine Art Resonanzfläche für Dich, welche Du für das Nachsinnen hinsichtlich einer Entscheidung nutzen kannst. Es ist daher hilfreich, in verschiedenen Umgebung und Situationen mit verschiedenen Menschen über das zu entscheidende Thema zu sprechen und dabei die unterschiedlichen Gefühle hinsichtlich des Werts dessen, was Du sagst, wahrzunehmen. Wichtig ist hierbei jedoch, nicht mit anderen Menschen über die Entscheidung zu diskutieren, sondern sie lediglich dafür zu nutzen, um zu hören, was Du selbst laut aussprichst und wie es sich in Deinem Körper in diesen unterschiedlichen Situationen anfühlt. Wie Du merkst, ist dies kein spontaner Prozess. Erst im Laufe der Zeit wirst Du spüren, wissen oder erkennen, ob etwas oder jemand richtig für Dich ist oder nicht.
7. Lunare Autorität/ Mondzyklus
Die Lunare Autorität ist wohl die augenscheinlich seltsamste (und mit 1,5% der Menschen auch nur sehr selten vertreten), denn sie verlangt von Dir, Dir einen Mondzyklus (ca. 28 Tage) für größere Entscheidungen Zeit zu lassen. “Wtf?!” denkst Du Dir jetzt wahrscheinlich. Aber dafür gibt es auch einen guten Grund. Wenn Du Dir Deine Grafik anschaust, dann hast Du sicher festgestellt, dass alle Zentren weiß sind. Und weiß bedeutet offen und empfänglich für das, was in Deiner Umgebung los ist und was die Menschen in Deiner Umgebung energetisch so mit sich bringen. Das heißt, da ist energetisch ein ständiges Kommen und Gehen, das Du wahrnehmen kannst und Du fragst Dich vielleicht, “Was davon bin eigentlich ich, was gehört zu mir?” Und so seltsam es auch klingt, aber das Einzige, was Dir wirklich Stabilität gibt, ist der Mondzyklus mit seinen verschiedenen Phasen, die sich alle 28 Tage wiederholen. Wenn Du ab dem Moment, in dem sich eine Entscheidung auftut (z.B. neuer Wohnort, neuer Job, neuer Partner, neues Auto, …), Dir wirklich Zeit nimmst, wirst Du merken, dass sich nach einem vollen Mondzyklus ein plötzliches Wissen in Dir einstellt, eine Art klare innere Sicht oder das etwas in Deiner Wahrnehmen plötzlich ‘klickt’. Es kann manchmal auch helfen (muss aber nicht), während diesem Prozess mit vertrauensvollen ‚Beratern‘ zu sprechen, aber nur, um Dich selbst dabei sprechen zu hören.
Das waren die sieben möglichen Autoritäten. Ich hoffe, Du hast etwas für Dich mitnehmen können und es hat Dich Deiner eigenen Autorität wieder etwas näher gebracht.
Im nächsten Schritt geht es dann darum, die passende Strategie zu Deiner Autorität kennen und verstehen zu lernen, denn die beiden gehen Hand in Hand. Die Strategie wiederum steht in Verbindung mit einem bestimmten Human Design Grundtyp (Manifestor, (Manifestierender) Generator, Projektor oder Reflektor) welchen Du ebenfalls aus dem Text über oder neben Deiner Grafik entnehmen kannst. In diesem Artikel stelle ich Dir die verschiedenen Grundtypen und die dazugehörigen Strategien vor.
Wenn Du ausführlicher verstehen möchtest, wie Du ‘designt’ bist, dann würde ich Dir ein sogenanntes Basis-Reading empfehlen, in dem wir auf viele weiter faszinierende Themen eingehen.
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